Haltin hiihtovaellus koiran kanssa

Halti in Finnisch Lappland: Skitour mit Hund

Wie bereitet man sich auf eine Winterwanderung in der Wildnis Lapplands mit dem Hund vor und rüstet sich aus? Lies von Tanjas und Bambis Frühwintersabenteuer am Halti sowie Tipps für funktionierende Ausrüstung.

Tanja und der 5-jährige kurzhaarige Mischlingshund Bambi starteten Ende März zu ihrer ersten Skitour. Es stand eine einwöchige Reise unter wechselnden und auch herausfordernden Bedingungen bevor.

Bambi, der mitgekommen ist, ist bereits ein erfahrener Wanderer, Trekker und Zughund. Berge wurden in ganz Europa erobert, aber im Winter haben sie sich meistens auf gepflegten Hundelaufloipen aufgehalten. Es stand also etwas Neues und Spannendes bevor, aber eine sorgfältige Vorbereitung gab Sicherheit für das Gelingen der Reise. 

Skitour zum Haltitag 1.

25.3.2023 Kilpisjärvi — Saarijärvi

Der erste Tag war voller Begeisterung und leichter Angst. Die Wettervorhersagen wurden immer kälter und wir mussten los. Auch Bambi, denn wir waren schon bis nach Lappland gefahren. Sieben Menschen und der gut geschichtete Bambi machten sich auf die Skitour. 

Die Tagesstrecke war meiner Meinung nach nicht viel: etwa 12 km laut Karten. Im Sommer wandert man leicht das Doppelte pro Tag. Das Vorankommen war jedoch ganz anders. Das Tempo war langsam und für Bambi waren Skifahrer plus Zugleine einfach zu viel Gewicht zum Ziehen. Bergauf zog die Zugleine uns zurück, bergab schob sie uns schneller voran. Zum Glück gab es nur eine Abfahrt, sodass heute nur ein Sturz passierte.

12 km haben uns etwas über 5 Stunden plus etwas Pausenzeit gekostet. Die geplante Hütte kam jedoch in Sicht und wir passten gerade so zum Schlafen hinein. Es war schon abends viel zu kalt (ca. -25) und der Hund schlief gut, obwohl wir zum ersten Mal in einer Schutzhütte übernachteten. Bambi kuschelte sich zwischen seine Menschen in den Schlafsack. Ich selbst wälzte mich fast die ganze Nacht und fror, aber die Ruhe war nötig.

Empfehlung des Tages: Non-stop Glacier Jacket 2.0 Hundemantel. Schon beim Start war es kalt, aber gegen Ende der Tour wurde die Bedeutung einer guten Winterjacke richtig deutlich! Ohne eine ordentliche Jacke wäre Bambi mit seinem kurzen Fell nicht lebend von der Tour zurückgekommen. Natürlich hatten wir auch Unterwäsche dabei, aber dank der winddichten Winterjacke konnte auch unser Innenhund eine Woche lang unter arktischen Bedingungen aktiv bleiben!

 

Skitour zum Haltitag 2.

26.3.2023 Saarijärvi — Meekonjärvi

Am zweiten Tag wussten wir Menschen schon, was uns erwartete. Bambis Schock war jedoch von weitem sichtbar, als wir uns vom Auto entfernten. 

Das Vorankommen bis zur ersten Raststätte war geradezu ziemlich schlimm. Der Hund wollte nicht vorwärts, weil der Zuggeschirr bergauf überhaupt nicht schneller wurde. Nicht einmal die Begeisterung der vorbeilaufenden Hundeschlitten reichte für mehr als ein paar Meter. Die Raststätte kam jedoch in Sicht, der Hund konnte sich in der Wärme ausruhen und irgendetwas klickte offensichtlich. Die restlichen Etappen des Tages liefen mit großem Elan und die Geschwindigkeit bergab war geradezu erschreckend. Die Schneeschuhe unter den Füßen waren in der Steuerung nicht gerade hervorragend. Wir fielen wieder um, aber das Vorankommen machte wirklich SPASS! 

Es wurden 19 km zurückgelegt und das Wetter war uns wohlgesonnen. Perfekter Sonnenschein, kein Wind und auch die Kälte machte diesmal nicht allzu sehr zu schaffen. Für die Nacht kamen wir wieder in eine Hütte, wo wir leider bemerkten, dass Bambis Augen unter der Tageshitze gelitten hatten. Die vorläufige Diagnose: eine Art Schneeblindheit? Die Lidränder waren sichtbar und der Hund zog sich ins Dunkle zurück. Zum Glück hatten wir von dieser Truppe eine Menge Erste-Hilfe-Ausrüstung dabei und Bambi bekam für die Nacht Augentropfen. Wir schliefen sehr gut, abgesehen von der kühlen frühen Morgenstunde, und am Morgen sah alles wieder besser aus!

 

Empfehlung des Tages: Hundesonnen-/Schutzbrille (RexSpecs). Solche besitzen wir noch nicht, aber mit Blick auf die Zukunft werden wir das sicher in Betracht ziehen. Die Frühlingsschneedecke blendet unglaublich stark und das ist auch für die Augen des Hundes nicht ohne.


 

Skitour zum Halti Tag 3.

27.3.2023 Meekonjärvi — Haltin tupa

Aufstieg, Aufstieg und immer nur Aufstieg. Schon im Voraus war klar, dass ein harter Tag bevorstand. Die Stimmung wurde durch starke Schmerzen in der Achillessehne und Sorgen um Bambis Augen getrübt, obwohl sie schon fast normal aussahen. Wir setzten dem Mädchen meine Skibrille auf, die sie etwa 200 Meter am Stück zu tragen bereit war. Das hatten wir nie vorher geübt, also lief es nicht ganz reibungslos. 

Trotz anfänglicher Steifheit kam die Reise gut in Gang. Bambi zog nach Gefühl und durfte zeitweise auch längere Strecken frei laufen. Wir sahen den vereisten Pihtsusköngäs und aßen Mittag am sonnigen Pihtsusjärvi. Zum ersten Mal auf dieser Reise trafen wir auch einen anderen Wanderhund. 

Am Ende der Strecke sahen wir schon den Gipfel von Halti vor uns, was die Stimmung schön hob. Nach 18 km Skifahren entspannten wir uns in einer leeren Schutzhütte zum Schlafen am Fuße von Halti und Bambi konnte ausprobieren, auf der Galerie zu schlafen. Sie beruhigte sich gut in der Ecke der Galerie und versuchte nicht, ihren Platz zu verlassen. Diese Nacht war nicht kalt und wir haben definitiv am besten auf der ganzen Reise geschlafen. 

 

Empfehlung des Tages: Fitdog -Erholungsgetränkepulver. Die Kilometer summierten sich und der Hund hat immer noch Energie! Wir alle waren zwar müde, aber kein Bootie schnellt so flink wie bei Bambi. Bambis Wander-Rhythmus bestand aus einem leichten Frühstück, Mittagstrinken mit Fitdog und einem stärkeren Abendessen.


Skitour zum Halti Tag 4.

28.3.2023 Haltin tupa — Halti — Pihtsusjärvi

Das Wetter war weiterhin auf unserer Seite. -19 Grad und ein komplett blauer Himmel boten perfekte Bedingungen, um den höchsten Punkt Finnlands zu erklimmen. Heute Morgen merkte man Bambi eine kleine Reisemüdigkeit an, also durfte sie ganz entspannt ihr Tempo gehen. Ohne Schlitten zu ski fahren fühlte sich auch für mich wunderbar leicht an, obwohl es vom Haus bis zum Gipfel etwa 380 m Höhenmeter waren. Die Aussicht am Gipfel war unglaublich! Kein Wind, wolkenloser Himmel und diese Landschaft! 

Runter ging es dann mit Tempo durch den Tiefschnee. Freeriden haben wir noch nie gemacht, aber wenn es auch nur ein bisschen so ist, dann gerne mehr davon! Super spaßig und Bambi schien die Freiheit auch zu genießen. Nach dem Hüttenmittagessen ging es noch zum Pihtsusjärvi für die Nacht. Und endlich enthielt die Route mehr Abfahrt als Aufstieg.

Der Tag war definitiv der leichteste und einfachste auf dieser Reise, aber ein Ruhetag tat allen gut! Der Gipfelsturm war ein tolles Erlebnis, das Freeriden noch besser, aber es fühlte sich auch gut an, in der Sonne Minz-Kakao zu schlürfen mit Bambi im Arm nach 15 km Skifahren.

 

Empfehlung des Tages: Booties! Wir hatten einen Sack voller Hundebooties für alle Bedingungen dabei. Die Pfoten wurden nicht kalt und die Ballen blieben heil! Einen klaren Lieblingsmarkenfavoriten für diese Bedingungen gab es nicht. Im Tiefschnee funktionierten längere Booties, bei Kälte dickere. Anzahl der auf der Reise verlorenen Booties: 0 Stück.

 

 

Skitour zum Haltit, Tag 5.

29.3.2023 Pihtsusjärvi — Kuonarjoki

Was das Wetter betrifft, gab es heute eine komplette Wende. Bewölkt, neblig und schön. Die Kälte war weg, aber der Wind nahm zu. Wir erleichterten den Schlitten von mir und Bambi noch weiter, damit meine Beine durchhalten und Bambi mehr helfen kann.

Der Anfang der Strecke wurde zügig bergab gelaufen. An den steilsten Stellen war der Zughund eher ein Ärgernis als eine Hilfe, und wir fielen mehrmals hin.

Nach dem Mittagessen begann ein Schneesturm, und bald forderte uns die Grenzschutztruppe auf, ins Innere zu gehen. Bambi hatte jetzt zum ersten Mal kalt. In Bewegung blieb die Wärme, aber der Sturm peitschte bei Pausen. Also wurde fast im Schneesturm bis zur Hütte am Kuonarjoki Ski gelaufen. Wieder kamen etwa 20 Kilometer zusammen!! Die Hütte war voll, aber es herrschte Eintracht, und ein Teil unserer Gruppe konnte drinnen warm schlafen. Bambi war unser stärkster Vorwand, um hinein zu kommen, und schließlich schliefen wir eng aneinander gekuschelt in der Ecke der Hütte. Bambi durfte frei in der Hütte sein und zeigte sich freundlich gleichgültig gegenüber allen. Es gab viel Bewunderung für das Verhalten des Mädchens.

 

Empfehlung des Tages: Erste-Hilfe-Set! Gut ausgestattet, und am besten auch die Fähigkeit, die Ausrüstung zu benutzen. Auf der Reise verbrauchten wir hauptsächlich Schmerzmittel und Hautpflaster, aber ohne diese hätten wir es nicht geschafft. Die Ausrüstung reichte von einfachen Schmerzmitteln bis hin zu großen Katastrophen. Zum Glück kamen wir mit weniger aus.


Skitour zum Haltit, Tag 6.

30.3.23 Kuonarjoki — Kilpisjärvi

Es blieb noch mehr als ein Tag der Reise übrig, aber wir beschlossen, den Vorhersagen zu vertrauen und dem Sturm zu entkommen. Am Morgen starteten wir müde als Zug in Richtung Kilpisjärvi. Bambi durfte frei laufen und suchte für uns den Weg auf der vom Schneetreiben verschlossenen Wartungsstrecke. Langsam kamen wir im Pulverschnee voran, aber das Wetter war nicht wirklich schlecht. 

Das Mittagessen wurde in der Hütte von Saarijärvi eingenommen, und als wir hinausgingen, drehte das Wetter bereits komplett in Richtung eines stürmischen Abends. Der Schnee wirbelte mit zunehmender Geschwindigkeit, und unsere letzten 12 km erschienen immer länger. Die Sichtweite betrug im schlimmsten Fall etwa die Länge eines Markierungsstocks, sodass wir uns nicht wirklich verirrten. Trotzdem war es für alle eine harte Herausforderung. Bambi kämpfte jedoch mutig gegen den Wind an und zeigte seine schlechte Laune hauptsächlich, wenn die Gruppe anhielt: Er suchte die Nähe, den Windschutz oder den Schlitten. Und das kann man ihm nicht übelnehmen. Das Wetter war einfach unglaublich, und Gerüchten zufolge wehte der Wind im Fjell sogar mit 33 m/s. Trotz des schlechten Wetters war Bambi immer bereit, die Reise Richtung Kilpisjärvi fortzusetzen. 

Die letzten Kilometer waren wirklich qualvoll, aber in Kilpisjärvi war das Wetter schon deutlich erträglicher. Die Erleichterung war groß, als wir drinnen waren, unter der Dusche standen und der Hund auf dem Sofa lag!

 

Tagesempfehlung: Non-stop Arctic Jakka Pro. Traildog stellte mir für die Tour eine Pausenjacke zur Verfügung. Obwohl es unterwegs zeitweise sehr kalt war, musste ich bei den Pausen nicht frieren. Eine gute Jacke war definitiv eine der Überlebensvoraussetzungen auf so einer Tour. Die große und kuschelige Jacke bot Schutz nicht nur für mich, sondern auch Bambi konnte sich bei starkem Wind nah an die Jacke kuscheln.


Ausrüstung, die der Hund auf der Wanderung dabei hatte

   

Änderungsbedarf an der Ausrüstungsliste: Ist etwas unbenutzt geblieben oder fehlt etwas?

Nur ein Paar Booties blieb unbenutzt. Die am meisten benutzten Booties waren die dickeren mit Fleece-Futter, die auch gut vor der Kälte des Schnees schützten. Die hochgeschnittenen Booties funktionierten gut im Tiefschnee, und die normalen Booties wechselte ich bei Pausen gegen trockene, damit sie nicht einfrieren. Kein Bootie ging bei uns verloren und alle Booties kamen auch unversehrt von dieser Tour zurück. 

Bambi trägt auf Wanderungen immer Zuggeschirr, obwohl keine Zuganforderung besteht. Das Geschirr ist ergonomisch und die Zugleine gibt auch in unerwarteten Situationen etwas Nachsicht. Der Zuggürtel für den Menschen ist absolut unverzichtbar, damit die eigenen Hände für die Stöcke frei bleiben. Die Ersatzleine musste auf dieser Tour nicht benutzt werden, aber ohne würde ich nicht losgehen, denn Ausrüstungsdefekte können immer passieren.

Alle Jacken wurden benutzt. Fleece kam erst an den letzten Tagen zum Einsatz, als es wirklich kalt war, sonst kamen wir mit zwei Schichten sehr gut zurecht. Beim Jackenkauf sollte man die Nutzung der Zuggeschirr zusammen mit der Jacke berücksichtigen. Nicht jede Jacke erlaubt dem Hund auch auf langen Touren eine bequeme Bewegungsfreiheit. Ein hoher Kragen gibt zusätzliche Wärme, aber eine Mütze war für Bambi absolut unverzichtbar. Die großen Schlappohren mussten vor Frost geschützt werden. 

Auf der Reise wurde eine Menge Futter verbraucht. Mein Verbrauch lag bei etwa 5000 kcal/Tag, daraus kann man den Nahrungsbedarf des Hundes ungefähr ableiten. Wir haben nicht auf stärkeres Futter gewechselt, sondern die Portion erhöht. Die Bedeutung des Trinkens kann man nicht genug betonen! Ein aktiver Hund braucht viel Flüssigkeit, und das muss man schon beim Packen bedenken: Wie bringt man den Hund dazu, Wasser zu trinken, wenn es verfügbar ist? Bei uns funktionierte Fitdog sehr gut, dessen Geschmack zum Trinken animierte und gleichzeitig Elektrolyte lieferte. 

Auf der Reise habe ich vor allem Schutzbrillen für den Hund vermisst. Wir hatten vier unglaublich helle Tage, was die Augen ziemlich belastete. Wir Menschen trugen den ganzen Tag Sonnenbrillen, und Bambi hätte definitiv auch eigene Brillen verdient. 

Neben Bambis eigenen Sachen wurde viel Ausrüstung geteilt. Für die Nächte wurden die Schlafsäcke mit dem Partner verbunden, damit Bambi dazwischen warm lag. Als Pausenjacke hatte ich eine großzügige Non-stop Arctic Jakka Pro, in die ich auch Bambi vor starkem Wind schützen konnte. Auch die Voited Travel Blanket war viel im Einsatz: nachts als mein Kissen und in der Hütte als Bambis Liege. 

 

Welche Fähigkeiten sollte ein Hund vor einer Wanderung beherrschen?

  • Beruhigung! Ob im Zelt oder in der Hütte geschlafen wird, der Hund muss sich ausruhen können. Auch anderen Wanderern muss Ruhe gegönnt werden. Bambi nutzte jede mögliche Zeit zum Ausruhen und hielt die Woche über sehr gut durch.
  • Getragen werden / im Schlitten gezogen werden. Im Notfall muss der Hund aus der Wildnis gebracht werden, und dann ist die sicherste und praktischste Methode, ihn in den Schlitten zu packen. Auch ein müder Hund fährt gerne im Schlitten mit.
  • Im Schlafsack schlafen (im eigenen des Hundes oder neben dem Menschen). Auch das sollte man vorher üben. Der kurzhaarige Bambi schlief am liebsten ganz nah im selben Schlafsack. Selbst ein dickfelliger Wohnungshund kommt an kalten Nächten ohne zusätzliche Wärme nicht unbedingt zurecht. 

 

Unsere Reise war ein Erfolg und hoffentlich gibt es irgendwann noch mehr davon! Ein großes Dankeschön für die gelungene Reise geht an Traildog! Winterwandern ist ein bisschen Ausrüstungs-Sport, und ohne gute Vorbereitung kommt man nicht in die Wildnis.

Weitere Abenteuer von Tanja und den Hunden kannst du auf Instagram und TikTok auf dem Account verfolgen @vedonvoimaa.

 

Zurück zum Blog