Teilnahme an Hundelaufwettbewerben

 

Was passiert bei Canicross-Wettkämpfen? Wie lang sind die Strecken? Was müssen mein Hund und ich können? Stehen wir anderen im Weg? 

Solche Fragen gehen oft den Kopf von Canicross-Hobbyläufern durch, die sich noch nicht an Wettkämpfe herangetraut haben. Nachdem du diese Seite gelesen hast, weißt du hoffentlich etwas besser, was dich erwartet. Wenn du dir deiner Fähigkeiten sehr unsicher bist, geh als Zuschauer zu den nächsten Wettkämpfen oder Veranstaltungen. Du wirst feststellen, dass die Atmosphäre bei Zughundesport-Wettkämpfen entspannt ist und auch Anfänger gut mitkommen. Besonders die Starts in den Mehrhundeklassen sind für Ungeübte interessant zu beobachten, da die Hunde meist sehr eifrig sind, auf die Rennstrecke zu kommen. Oder du machst einfach mutig mit beim Laufen!

Den Einstieg in den Zughundesport finden die meisten am einfachsten mit canicross, daher konzentrieren wir uns hier besonders auf die Teilnahme an Canicross-Wettkämpfen. Die meisten Dinge gelten natürlich auch für andere Klassen. Wenn Canicross für dich als Sportart noch neu ist, lies mehr über Canicross auf unserer Einführungsseite.

zwei Canicross-Läufer laufen mit Startnummern auf der Brust auf die Kamera zu

Canicross ist die beste Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch!

PLANST DU, AN CANICROSS-WETTBEWERBEN TEILZUNEHMEN?

  • Informationen zu kommenden Canicross-Wettbewerben findest du zum Beispiel hier: Zughundesport-Wettbewerbe und -Veranstaltungen. In den Wettbewerbsankündigungen sind die Klassenabkürzungen der Canicross-Serien DCM / DCW (canicross men/women). In Finnland werden sogenannte Wettbewerbe im Zughundesport auf schneefreiem Boden im Frühling und Herbst veranstaltet, und Winterwettbewerbe natürlich je nach Schneelage. Die Sommer sind die Urlaubs- und Grundkonditionszeit für Zughundesportler, da heißes Wetter nicht zum Zughundesport passt. Bei Wettbewerben unter dem Dach des Finnischen Zughundesportverbands gelten die internationalen Zughundesportregeln IFSS-Wettkampfregeln. Nationale Regeln ergänzen die IFSS-Regeln bei nationalen Zughundesportwettbewerben und finnischen Meisterschaften.
  • Finde heraus, wie lang die Strecke ist. In offiziellen Canicross-Klassen beträgt die Strecke meist etwa 5 km, und in Freizeitklassen sind es meistens 2–3,5 Kilometer. Die Spitze im Canicross läuft mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 18–20 km/h, aber jeder kann auch in offiziellen Wettbewerben sein eigenes, passendes Lauftempo wählen. Du musst also wirklich nicht in Topform sein, um teilzunehmen, und musst dich nicht an das Lauftempo anderer anpassen, aber berücksichtige dennoch die Zug-Erfahrung und Kondition deines Hundes. Wähle eine Strecke und ein Tempo, die genau zu euch passen. Wenn ihr bisher nur Kilometerzüge trainiert habt, ist es unfair deinem Hund gegenüber, „kalt“ an einem 5-Kilometer-Wettbewerb teilzunehmen. Das gilt besonders für schnellere Zughundesportarten, die vom Hund eine gute Tempohaltbarkeit verlangen, aber genauso auch für Canicross.
  • Zielstrebige Wettkämpfer trainieren so, dass der Hund immer im Zuggeschirr mit straffer Zugleine vorangeht. Wenn du selbst nicht an die Spitze willst, kannst du an Canicross-Wettbewerben teilnehmen, auch wenn dein Hund nicht wirklich zieht. Laut Regeln reicht es nämlich, dass der Hund freiwillig vor dem Menschen herläuft.  
  • Überholmanöver und auch das Überholtwerden sollte man im Voraus üben. Der Hinterherkommende ist verantwortlich, seine Überholabsicht anzukündigen. Der Überholte muss dem Überholer Platz machen, indem er an den anderen Rand der Strecke wechselt (und bei Bedarf das Tempo verlangsamt und seinen Hund näher heranführt, damit die Überholsituation zügig verläuft).
  • Canicross-Wettbewerbsstrecken sind Sandwege oder weichere Waldbodenpfade. Asphalt gibt es nicht und wird auch nicht als Trainingsuntergrund empfohlen.
  • Die Wettkampfstrecke ist z.B. mit Fähnchenband oder Schildern markiert.
  • Überprüfe rechtzeitig, dass deine Ausrüstung intakt und regelkonform ist. Genauere Informationen zu benötigter Ausrüstung findest du zum Beispiel auf der Traildogs-Seite: Canicross.
  • Überprüfe, dass die Impfungen deines Hundes gültig sind, er gesund ist und dass sein Alter den Wettkampfregeln entspricht: Hunde, die an Zughundesport-Wettkämpfen teilnehmen, müssen mindestens 18 Monate alt sein.
  • ACHTUNG: Ein Hund mit aggressiven Neigungen hat unter keinen Umständen bei Zughundesport-Wettkämpfen etwas zu suchen, da zwangsläufig auch enge Überholsituationen auftreten. Wenn du einen Hund, der mit den Zähnen reagiert, zu Wettkämpfen mitbringst, kannst du schlimmstenfalls die gesamte Freizeit- und Wettkampfkarriere eines anderen Gespanns ruinieren.
  • Wettkampflizenz: Für inoffizielle, niedrigschwellige Wettkämpfe wird keine Lizenz benötigt. Bei offiziellen Wettkämpfen unter dem Dach des Suomen Valjakkourheilijoiden liitto muss der Teilnehmer eine bezahlte Wettkampflizenz, eine Hobbylizenz oder eine wettkampfspezifische Versicherungsgebühr haben. Mehr Informationen zu den Lizenzen findest du auf der VUL Website.

ABLAUF DES WETTKAMPFTAGES UND DER WETTKAMPFLEISTUNG

Packliste für Canicross-Wettkämpfe

  • Zuggeschirr
  • Zugleine 
  • Zuggeschirr
  • Für den Läufer Geländelaufschuhe mit gutem Profil sowie neben Sportkleidung warme Kleidung
  • Impfpass
  • Wasser sowohl für den Hund als auch für den Läufer
  • Eigene Wasserschüssel (gemeinsame Wasserschüsseln erhöhen immer das Risiko der Krankheitsübertragung)
  • Belohnung für den Hund im Ziel
  • Für den Hund eine Jacke, um die Muskeln vor und nach der Leistung warm zu halten, wenn das Wetter kühl oder windig ist
  • Fröhliche und offene Einstellung: Wettkämpfe sind eine gute Möglichkeit, von anderen Canicross-Begeisterten zu lernen, und das Wichtigste ist, dass du dich zusammen mit deinem Hund über dich hinauswachsen kannst!

Vor dem Wettkampf

  • Fütterung und Trinken: Vor der sportlichen Leistung sollte der Hund mehrere Stunden nichts gegessen haben, da Futter im Magen das Risiko einer Magendrehung erhöht. Der Hund sollte sowohl am Vorabend als auch etwa 1,5-3 Stunden vor der Leistung gut trinken. Das Wasser kann z.B. mit einer kleinen Menge Fleisch oder für Hunde gewürzt werden. Energiegetränkepulver, damit der Hund gerne trinkt.
  • Sei rechtzeitig am Wettkampfort. Am Anmeldepunkt erhältst du deine Startnummer und deine Startzeit.
  • Vor dem Wettkampf gibt es für alle eine verpflichtende Wettkampfbesprechung, bei der der Veranstalter wichtige wettkampfrelevante Informationen durchgeht und z. B. mögliche kurzfristige Streckenänderungen mitteilt.
  • Das Abgehen der Wettkampfstrecke, z. B. zu Fuß, ist oft noch nach der Wettkampfbesprechung möglich. Es ist eine praktische Möglichkeit, die Muskeln von Hund und Läufer aufzuwärmen. Manchmal ist das Abgehen der Strecke aus zeitlichen oder anderen Gründen nicht möglich. Wärmt auf jeden Fall die Muskeln mit erhöhter Herzfrequenz auf und macht auch mit dem Hund ein Aufwärmen/Dehnen. 
  • Gib deinem Hund kurz vor dem Start noch die Möglichkeit, seine Bedürfnisse zu erledigen.

Wettkampfleistung

  • Bei finnischen Zughundesport-Wettkämpfen wird fast immer ein sogenannter Verfolgungsstart verwendet, bei dem die Gespanne einzeln mit bestimmten Abständen auf die Strecke geschickt werden. Der Startabstand zwischen den Teilnehmern beträgt normalerweise 30 Sekunden oder 1 Minute. So ist es auch bei Canicross-Klassen. Die Startreihenfolge kann ausgelost oder basierend auf den vorherigen Wettkampfergebnissen so festgelegt werden, dass die Schnellsten zuerst starten.
  • Der Wettkämpfer darf an der Startlinie einen Helfer dabei haben, der zum Beispiel den Hund halten kann. 
  • Auf der Wettkampfstrecke wird versucht, Überholmanöver so reibungslos wie möglich zu gestalten. Der von hinten kommende muss seine Überholabsicht mit lauter Stimme ankündigen, und der zu Überholende muss Platz machen, indem er an den anderen Rand der Strecke wechselt. Der zu Überholende soll bei Bedarf/möglichkeit verlangsamen/anhalten/den Hund näher zu sich nehmen. Auch im Zielbereich darf das Überholen nicht gestört werden, aber dort muss der zu Überholende nicht mehr verlangsamen.
  • Denke auch während des Wettkampfstresses daran, dass ihr mit deinem Hund ein Team seid: Indem du deinen Hund lobst und anfeuerst, bekommst auch du mehr Kraft – sowohl mental als auch körperlich!
  • Halte nicht sofort nach Überschreiten der Ziellinie an, sondern geh weiter zur Seite, damit für alle ein sicherer, freier Bereich zum Zieleinlauf vorhanden ist. Am Ziel dürfen auch Nicht-Wettkämpfer sein, die den Endspurt anfeuern und den Hund empfangen sowie belohnen, solange auch sie den Wettkämpfern Platz machen.

Nach dem Wettkampf

  • Bedanke dich bei deinem Hund, gib deine Startnummer zurück und biete deinem Hund eine kleine Menge zu trinken an.
  • Bleibt nicht einfach stehen, damit sich keine Milchsäure in den Muskeln ansammelt: Macht einen kleinen Spaziergang, damit sich die Muskeln allmählich von der Belastung erholen können. Denke bei Bedarf auch an zusätzliche Kleidung für dich und den Hund.
  • Nach der sportlichen Leistung sollte der Hund vor dem Fressen gut beruhigt sein. Viele geben zum Beispiel 30-60 Minuten nach dem Wettkampf eine sehr kleine Portion und ein paar Stunden später eine größere Portion. Zum Futter sollte reichlich Flüssigkeit angeboten werden.
  • Denke sowohl an deine als auch an die Körperpflege deines Hundes nach dem Wettkampftag: Massage und leichtes Dehnen fördern die Erholung.
  • Wenn du dich über eure gemeinsame Leistung freust, kannst du den Blick nach vorne richten und überlegen, wie du dich auf den nächsten Wettkampf vorbereiten möchtest. Und auch Freunde zum Trainieren und Mitmachen bei Wettkämpfen einladen! 

Wir sehen uns also bei den Wettkämpfen! Follow the Tail!

Ein Canicross-Läufer trägt einen gut sitzenden Zuggeschirr-Gürtel